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Gedenken an die Charta der deutschen Heimatvertriebenen

Am 5. August 2019 erinnerte der Kreisverband Bonn des Bundes der Heimatvetriebenen (BdV) an die am 5. August 1950 in Stuttgart unterzeichnete Charta der deutschen Heimatvertriebenen: Mitglieder der im Bonner BdV zusammengeschlossenen Gruppen trafen sich am Gedenkstein am Rhein unterhalb der Beethovenhalle zu einer kleinen Feier. Im Rahmen seiner Rede verlas Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien und zugleich Vorsitzender ihrer Kreisgruppe Bonn den Text der Charta, die schon der ehemalige Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert als ein „Gründungsdokument der Bundesrepublik Deutschland“ gewürdigt hatte. Er sprach über die heutigen guten Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu Polen und bezog auch den Besuch des deutschen Außenministers Heiko Maas vor einigen Tagen in Warschau mit ein. – Nach der Feier trafen sich die meisten Teilnehmer zu einem Meinungsaustausch im nahen „Biergarten Schänzchen“. (Dr. Ingolf Au, Foto: Dr. Manfred Göttlicher)

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Erinnerung an die Charta der Heimatvertriebenen

Bonn 5. August 2014 | Das Wetter meinte es wieder gut, als sich Vertreter der im BdV vereinten ostdeutschen Landsmannschaften und weitere Besucher in schönster Abendsonne zur Erinnerung an die Charta der Heimatvertriebenen am Bonner Rheinufer einfanden.
Der vor vielen Jahren unterhalb der Beethovenhalle aufgestellte Gedenkstein und die zugehörige Tafel mit den Namen Mittel-und Ostdeutscher Provinzen, des Sudetenlandes und ihrer Städte sowie die in Verbindung damit gepflanzten Patenschafts-Bäume erinnern an den Verlust, den nicht nur die Vertriebenen erlitten haben und mahnen zum Gedenken. Ein Kranz, der in diesem Jahr von den Pommern gestiftet wurde, frischt dieses Gedenken auf.
Stephan Rauhut, BdV-Kreisvorsitzender und Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien erinnerte an das Leid, das Millionen Menschen am Ende des zweiten Weltkrieges durch Verlust der Heimat, Flucht und Vertreibung erleiden mussten. Vor diesem Hintergrund erschien es nicht selbstverständlich, dass am 5. August 1950 eine Charta unterzeichnet wurde, in der die deutschen  Vertriebenen einerseits das Recht auf Heimat für alle Menschen manifestiert sehen wollten, gleichzeitig aber Gewalt und Revisionismus eine Absage erteilten.
In seiner Rede ging der Vertreter der Landsmannschaften auch auf die bedauernswerte Haltung der Deutschen Bundesregierung ein, die den deutschen Opfern von Flucht und Vertreibung bisher einen eigenen Gedenktag verweigert. Nicht unerwähnt blieb die Bildungspolitik, die es weitgehend versäumt, unsere Jugend mit dem entsprechenden Wissen um die Ereignisse zu versehen. Positiv würdigte Rauhut das Zusammenwachsen eines freiheitlichen Europas, das seinen Mitgliedern u.a. auch Regeln für den Umgang mit nationalen Minderheiten vorgibt.
Die weltpolitischen Ereignisse dieser Tage führe uns drastisch vor Augen, dass sich die Geschichte von Gewalt, Flucht und Vertreibung wiederholt. Syrien und Irak stehen derzeit dafür und Rauhut sieht auch einen wesentlichen Grund: so bitter es klingen mag, aber so lange sich Vertreibung „lohnt“, wird es zu solchen Exzessen kommen. Nur wenige Verantwortliche sind für ihre vertreibungsbezogenen Verbrechen je zur Verantwortung gezogen worden. Hier sind das Gewissen der Welt und die Organe der Justiz gefordert.
Nach der kleinen Gedenkfeier hatten die Teilnehmer Gelegenheit, Erinnerungen und  Gedanken in informeller Runde auszutauschen. Der nahegelegene Biergarten „Schänzchen“ und der milde Sommerabend lieferten einen idealen Rahmen hierfür.
Dr. Manfred Göttlicher
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