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Frühlingsfest Veranstaltungen

Rute Riesla, rute Riesla … Frühlingsfest mit Sommersingen

Frau Munker-Hanke: „Som­mer­sin­gen in Schle­sien“

Am Sonnabend, dem 6. April, feierte die Kreisgruppe Bonn der Landsmannschaft Schlesien in der Stadthalle Bad Godesberg ihr traditionelles Frühlingsfest mit Sommersingen. Bei mildem Frühlingswetter waren Mitglieder und Gäste zahlreich erschienen. Als älteste Teilnehmerin feierte die aus Breslau stammende Malerin Elisabeth Munke-Hanke mit, die im Herbst ihr 99. Lebensjahr vollendet. Frau Munker-Hanke hat viele farbenfrohe Bilder mit schlesischen Motiven und insbesondere auch ein Bild vom „Sommersingen in Schlesien“ geschaffen. Michael Ferber begrüßte in Vertretung des verhinderten Vorsitzenden Stephan Rauhut die Anwesenden sehr herzlich und stimmte sie mit einem kurzen Vortrag über das schlesische Sommersingen auf einen frohen Nachmittag ein. Er berichtete von dem – z.T. auch heute noch in schlesischen Vereinen und Gruppen, besonders Volkstanz- und Trachtengruppen aufrechterhaltenen  –   Brauch, dass am Sonntag Laetare, dem 3. Sonntag vor Ostern, die Kinder mit Gesang und bunt geschmückten „Sommerstecken“ von Haus zu Haus zogen und um eine Gabe baten: Eier, Süßigkeiten, Obst, Beegla (ein Schaumgebäck) oder beim Metzger auch ein Stück Wurst. Eines der bekanntesten Lieder beim Sommersingen war das von den roten Rosen: „Rute Riesla, rute Riesla wachsen uff`m Stengel, der Herr is schien, der Herr is schien, die Frau is wie a Engel …“. Wenn aber nicht geöffnet wurde und es nichts gab, machten die Kinder ihrem Unmut unmissverständlich deutlich Luft mit dem Lied „Hienermist, Taubamist, ei dam Hause kriggt ma nischt …“.
Michael Ferber hatte noch nicht ganz geendet, da hörte man bereits die lustigen Klänge der hereinziehenden Trachtentanzgruppe „Der Fröhliche Kreis“ aus Bergisch Gladbach.  Mit ihren Volkstänzen zu fröhlicher Musik verbreitete sie schnell heitere Stimmung und gute Laune, bei der sich Kaffee und Kuchen gemütlich genießen ließen. In den Tanzpausen erklärte die Leiterin der Gruppe, Bernadette Gruene-Glattki, den Anwesenden die verschiedenen Teile und Farben der Trachten und erläuterte den unterschiedlichen Schmuck der mitgebrachten Sommerstecken aus verschiedenen Gegenden Schlesiens. Die Mitglieder und Gäste sangen unter ihrer Leitung froh und munter „Wem Gott will rechte Gunst erweisen …“, „Komm schöner Mai und mache …“ und manches weitere Frühlingslied; zum Schluss durften einige der Anwesenden sogar im Kreise der Tanzgruppe einige Runden gemächlich mitdrehen und -tanzen. Ein heiteres, beschwingtes Fest. Man freute sich auf den Frühling, der beim Blick aus dem Fenster ja auch schon ein wenig zu spüren war.

Dr. Ingolf Au
Fotos: Dr. Manfred Göttlicher

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Summer, Summer, Summer … Frühlingsfest und Sommersingen

Obwohl der Winter sich noch einmal mit etwas Schnee und frostiger Kälte zurückgemeldet hatte, konnte der stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Bonn Alfred Damaschek am Sonnabend, dem 17. März 2018, recht viele Mitglieder und Gäste zum Frühlingsfest und Sommersingen in der Bad Godesberger Stadthalle begrüßen. Klavier- oder Keyboardbegleitung stand diesmal leider nicht zur Verfügung; dennoch erklangen bald frohe Lieder im Saal, teils mit CD-Begleitung, teils ohne Musikbegleitung. Dazwischen erzählte Michael Ferber anschaulich mit vielen Vers-Beispielen über den schlesischen Brauch des Sommersingens am 3. Sonntag vor Ostern (Lätare): Die Kinder zogen mit ihren bunt geschmückten Sommerstecken von Haus zu Haus und sangen als „Heischeversl“ etwa:
„Summer, Summer, Summer,
ich bin a klenner Pummer,
ich bin a klenner Keenich,
gatt mer nich zu wenich,
lusst mich nich zu lange stiehn,
ich muss a Häusla wetter giehn“.

Für gespendete Brezeln, Eier, Süßigkeiten, „Beegla“ (ringförmiges Schaumgebäck) oder einen „Beem“ (Zehnpfennigstück) bedankten sie sich dann z.B. mit dem Lied:
„Die goldne Schnur geht um das Haus,
die schöne Frau Wirtin geht ein und aus,
sie ist wie eine Tugend, ja Tugend.
Wenn sie morgens früh aufsteht
und in die liebe Kirche geht,
da setzt sie sich an ihren Ort
und hört gar fleißig Gottes Wort.“

Aber die Kinder machten auch ihrem Unmut deutlich Luft, wenn die Tür nicht geöffnet wurde:
„Hiehnermist, Taubamist,
ei dam Hause kriggt ma nischt,
is doas nich `ne Schande
ei dam ganza Lande!“

Noch heute werde, so berichtete Michael Ferber, der Brauch des Sommersingens vielfach in der Landsmannschaft Schlesien, aber auch in Volkstanz- und Trachtengruppen weitergeführt.
Der spontane Bericht eines schlesischen Gastes, der in Trachenberg (Landkreis Militsch) geboren wurde, über seine Beziehung zu Schlesien fand großes Interesse und bewegte manchen Zuschauer; gern wurde auch vernommen, dass er der Kreisgruppe Bonn beigetreten ist. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Kein schöner Land …“ ging schließlich ein netter Nachmittag zu Ende. Der Frühling sollte jetzt doch endlich kommen!
Dr. Ingolf Au
Fotos: Dr. Manfred Göttlich

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Frühlingsfest

Frühlingsfest und Sommersingen

Am Sonntag, 2. April 2017, traf sich die Kreisgruppe Bonn in der Stadthalle Bonn-Bad Godesberg, um den Frühling zu begrüßen. Begleitet von Agnes Wollny am Keyboard, verbrachten die Teilnehmer bei Kaffee, Kuchen und frohem Gesang schlesischer und anderer Volkslieder einen stimmungsvollen, harmonischen Nachmittag.

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Frühlingsfest

Das Frühlingsfest der Landsmannschaft Schlesien, Kreisgruppe Bonn war in diesem Jahr mit Ende Mai terminlich etwas „nach hinten gerutscht“, was der Sache aber offensichtlich keinen Abbruch getan hat.  Der liebevoll vorbereitete Saal  in der Stadthalle Bad Godesberg war gut gefüllt. Im Rahmen des Frühlingsfestes wurde auch das traditionelle „Summersingen Lätare“ nachgeholt (normalerweise am dritten Sonntag vor Ostern). „Das Summersingen hat nicht nur in Schlesien eine jahrhundertealte Tradition, auch in Bonn wurde es über Jahrzehnte begangen. Bundespräsidenten, Bundeskanzler und weitere Bundespolitiker empfingen über Jahre die schlesischen Jugendlichen in Bonn, die ausgestattet mit ihren schlesischen Trachten und den bunt geschmückten Sommerstecken, den Frühling“ herbeisungen“, erläuterte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien und gleichzeitige Bonner Kreis- und Bezirksvorsitzende der Landsmannschaft, Stephan Rauhut bei der Eröffnung der Feier.
Und so dauerte es nicht lange, bis die ersten – allen vertrauten – Frühlingslieder angestimmt wurden.  Agnes Wollny gab hierzu die notwendige Klavierunterstützung.
Viel Beifall erhielt die schlesisch-rheinische Volkstanzgruppe „Fröhlicher Kreis“ aus Bergisch Gladbach die, geleitet von Bernadette Grüne-Glattki, die Besucher mit traditionellen Tänzen und einer bunten Liedauswahl unterhielt.
Zum Ende gab es noch einen zur Jahreszeit passenden Textvortrag. Manfred Göttlicher hatte hierzu  „Pfingsten mit Eichendorff“, eine Kurzgeschichte des Schlesischen Schriftstellers August Scholtis ausgewählt, in der das Aufeinandertreffen von künstlerischem Genie und schlichter dörflicher  Gesellschaft mit einem satirischen Augenzwinkern kolportiert wird.
Stephan Rauhut betonte, dass die Kulturveranstaltung erstmals mit öffentlichen Mitteln durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert worden sei und verwies auf die folgenden Veranstaltungen.
Dr. Manfred Göttlicher